Nach einer Langzeit-Analyse der DAK-Gesundheitsreporte haben sich bei jungen Erwachsenen die Krankheitsfälle aufgrund psychischer Probleme in den vergangenen zwölf Jahren mehr als verdoppelt. Demzufolge gehen bei den 20- bis 30-Jährigen heute rund acht Prozent der Fehltage im Job auf das Konto psychischer Erkrankungen zurück. Mindestens jeder Sechste leidet immer wieder unter Stimmungsschwankungen mit Angst und Lustlosigkeit und fühlt sich oft hilflos. „Offenbar können viele junge Menschen den steigenden Druck und Stress im Beruf und Privatleben nicht gut kompensieren“, so Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK. Die aktuelle Umfrage unter rund 3.000 jungen Erwerbstätigen bis 29 Jahre zeige, wie sehr die Anforderungen im Job den Berufsanfängern zu schaffen machen. Demnach empfindet etwa jeder Fünfte seinen Arbeitsalltag als sehr stressig. Jeder Vierte leidet unter dem Arbeits- und Zeitdruck. Vielen schlägt der Konkurrenzkampf unter den Kollegen aufs Gemüt. Junge Beschäftigte und Auszubildende werden zudem deutlich öfter gemobbt als ihre älteren Kollegen. Häufig begleiten Angst, Stress und Ärger so sehr die tägliche Arbeit, dass laut DAK-Umfrage jeder Siebte unter 30 Jahren deshalb schon mindestens einmal das Handtuch geworfen hat. „Heute finden wir in vielen Branchen großen Zeitdruck und zunehmende Arbeitsverdichtung. Wenn es dann noch an Anerkennung sowie Entscheidungsspielraum fehlt und ein schlechtes Betriebsklima herrscht, verursacht die Arbeit Stress“, so Meiners weiter.

http://www.dak.de