Foto: Secumar/Bernhardt Apparatebau

(MM) Die Seefahrt und den Beruf des Matrosen verbinden viele mit einem romantisch-verklärten Bild von grenzenloser Freiheit und einem Hauch von Abenteuer. Doch tatsächlich ist ein Arbeitsplatz auf Booten und Schiffen oft ein Wagnis – vor allem weil er mit realen Gefahren verbunden ist. Noch bis vor etwa 50 Jahren waren die Unfallzahlen dramatisch hoch: Jährlich waren bis zu 100 Ertrunkene in der Binnenschifffahrt zu beklagen. „Wenn ein Schifffahrtsbetrieb damals zwei Matrosen ausbilden wollte, wurden sicherheitshalber drei „Schiffsjungen“ eingestellt“, beschreibt Christoph Dörr, Leiter des Sachgebiets „Persönliche Schutzausrüstung gegen Ertrinken“ bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr), die zu dieser Zeit bittere Realität. Seitdem hat sich einiges getan, die Schutzmaßnahmen wurden angesichts der hohen Unfallzahlen und den damit verbundenen Kosten verschärft. Inzwischen sind auf Schiffen Geländer Pflicht. Allerdings sind diese Drahtseilgeländer laut Dörr nicht mit festen Geländern an Land vergleichbar. Außerdem ist bei vielen Arbeiten – und speziell bei Alleinarbeit, in der Dunkelheit oder bei Glatteis – das Tragen von Rettungswesten vorgeschrieben.