Rund 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland gehen davon aus, dass die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter unausgewogen ist. Zudem berichten fast 60 Prozent der Unternehmen, dass ihre Mitarbeiter häufig unter großem Druck arbeiten. Zu diesen Kernaussagen kommt die Towers Watson „Global Talent Management & Rewards Study 2012“, für die die aktuellen Herausforderungen im Vergütungs- und Talentmanagement von insgesamt 1.605 Unternehmen weltweit abgefragt wurden, darunter 36 aus Deutschland. „Gerade wenn Unternehmen unter dem Druck stehen, kurzfristig ihre Produktionsprozesse zu optimieren oder ihre Umsatzsituation zu verbessern, kann sich dies in einer erhöhten Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter niederschlagen“, so Olaf Lang, Leiter des Beratungsbereichs Talent & Rewards bei Towers Watson. „Viele Mitarbeiter sind auch bereit, in solchen Phasen Höchstleistungen zu erbringen, wie die befragten Unternehmen bestätigen. Wird daraus jedoch ein Dauersprint, leidet das Engagement der Mitarbeiter." Die Global Workforce Study zeige, dass gerade eine gute Work-Life-Balance Mitarbeiter motiviert, nicht nur kurzfristig, sondern regelmäßig gute Arbeitsergebnisse abzuliefern. Unternehmen sollten daher Strategien entwickeln, um die Motivation und das Engagement ihrer Mitarbeiter langfristig und nachhaltig zu unterstützen“, so der HR-Experte weiter. Im Vergleich zu ihren internationalen Kollegen zeigt sich die Situation der Mitarbeiter in Deutschland der Studie zufolge kritischer. Weltweit gehen 52 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter stimmt. In Deutschland liegt dieser Anteil bei gerade einmal bei 31 Prozent. „Die hohe Arbeitsbelastung kann auch die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen beschädigen“, weiß Towers-Watson-Berater Jürgen Haselgruber. „Unternehmen in Deutschland berichten seltener als Unternehmen weltweit, dass ihre Mitarbeiter sie als guten Arbeitgeber weiterempfehlen. Und aus Mitarbeitersicht zählt die Chance, arbeitsbezogenen Stress zu begrenzen, zu den zehn wichtigsten Gründen für einen Jobwechsel.“

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