Erstmals ist die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle in Deutschland wieder gestiegen: 674 Menschen starben im Jahr 2010 bei der Arbeit, etwa acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle stieg insgesamt auf über eine Million (1.045.816). Die Unfallquote liegt damit bei 27,4 je 1.000 Vollarbeiter. "Eine Umkehr des rückläufigen Trends der vergangenen Jahre lässt sich aus diesen Zahlen aber nicht ableiten. Vielmehr spiegelt sich hier die wirtschaftliche Erholung nach dem Krisenjahr 2009 wider." Das ist das Fazit des Berichts zum "Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" (SUGA), den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt. Im Vergleich zu 2008 ist die Unfallquote damit weiter gefallen (2008: 28,3). Einen besonders deutlichen Zuwachs gab es bei der Zahl der Wegeunfälle. Laut BAuA bedingt durch das anhaltende schnee- und eisglatte Winterwetter. Insgesamt verunglückten 226.554 Personen auf dem Weg zur Arbeit, ein Viertel mehr als 2009.  Seit einigen Jahren sind zudem Anstiege  bei den Arbeitsunfähigkeitsdaten zu beobachten. So erhöhte sich die Anzahl der Fälle pro 100 Versicherte 2010 auf 114,7. Im Vorjahr waren es noch rund 114,3 Fälle, beim Tiefststand 2006 nur 98,4. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit schwankt deutlich weniger: Sie stieg leicht von 12,0 auf 12,1. Häufigster Grund für Fehltage sind nach wie vor Muskel-Skelett-Erkrankungen (24,4 Prozent). Danach folgen Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle mit 13,5 Prozent. Krankheiten des Atmungssystems stehen mit 13,2 Prozent der Fehltage auf Platz drei.

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