Wer an sich glaubt und sicher ist, bestimmte Aufgaben gut bewältigen zu können, ist freiwillig bereit, mehr zu arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team von Bochumer Sozialpsychologen unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff. In seiner Untersuchung stellt sich heraus, dass Mitarbeiter, die bestärkt werden im Glauben an die eigenen Fähigkeiten, stärker motiviert sind, sich für ihre Arbeit zusätzlich zu engagieren. Die Studie ist soeben in der Zeitschrift „Wirtschaftspsychologie“ unter dem Titel „Eigenverantwortung, Selbstwirksamkeit und Freiwilliges Arbeitsengagement“ erschienen. Im Fokus ihrer Analyse standen vier Motivationsfaktoren: „Selbstwirksamkeit“, der Glaube, bestimmte Arbeitsaufgaben bewältigen zu können; „Kontrolleinschätzung“, die Erwartung, Kontrolle über die Aufgabe auszuüben und dadurch auf das Ergebnis einwirken zu können; „Veränderungsorientierung“, die positive Einstellung gegenüber Veränderungsprozessen; und schließlich „flexible Rollenorientierung“, die Bereitschaft, die eigene Rolle so weit auszulegen und sich damit unmittelbar für die Lösung des Problems verantwortlich zu fühlen. Ziel der Untersuchung war es, die wichtigsten Motivationskriterien für ein freiwilliges Arbeitsengagement herauszuarbeiten. Dabei zeigte die „Selbstwirksamkeit“ eine herausragende Rolle im Kontext von Eigenverantwortung und freiwilligem Arbeitsengagement. Daraus schließen die Sozialpsychologen: „Wenn man den proaktiven Motivationsprozess mit der Erkenntnis über die günstige Wirkung positiver Arbeitsatmosphäre und hoher Partizipation kombiniert, kann das freiwillige Arbeitsengagement umfassender gefördert werden."

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