AHA!

Ende Februar dieses Jahres wurde in Deutschland der erste Corona-Fall bestätigt. Knapp sechs Monate später zählt Deutschland nach Angaben der Johns Hopkins Universität rund 208.000 Infektionsfälle, inklusive der inzwischen genesenen Patienten, und über 9.100 Todesfälle. Die Gefahr sich mit dem Corona-Virus anzustecken ist real, auch wenn sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Deutschland nach aktuellem Stand auf vergleichsweise niedrigem Niveau eingependelt hat und sich mancherorts bereits eine gewisse Sorglosigkeit ausbreitet. Es bleibt auch abzuwarten, wie sich die Lage nach den Sommerferien und der Rückkehr der Fernreisenden gestaltet. Das die Zahlen hierzulande relativ niedrig sind, liegt sicherlich auch an der weitgehend gewissenhaften Beachtung der AHA-Regeln: Abstand, Hygiene, Alltagsmasken. Im privaten Bereich können wir uns aussuchen, wie risikobereit wir sind: Ob wird Blockbuster wieder gemeinsam mit anderen auf der großen Leinwand oder im Schlappenkino schauen möchten. Ob wir uns das Abendessen im Lokal servieren lassen oder lieber selbst den Kochlöffel schwingen. Ob wir ins Schwimmbad gehen oder im Planschbecken daheim Abkühlung finden. Am Arbeitsplatz hat nicht jeder die Wahl und trotz aller Präventionsmaßnahmen bleibt bei manchem ein zumindest mulmiges Gefühl. Insbesondere bei häufigem Kontakt mit anderen Menschen. Und noch mehr, wenn es sich nicht einfach um Kunden, sondern um Patienten handelt. Doch was ist, wenn man sich am Arbeitsplatz tatsächlich mit SARSCOV- 2 ansteckt? Handelt es sich bei COVID-19 um eine Berufskrankheit? Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) haben hierzu ein Informationspapier veröffentlicht. Mehr Infos dazu finden Sie auf Seite 19. Die SARS-COV-2-Pandemie strahlt auch auf die „Arbeitsschutz Aktuell“ aus. Die Messe wird in diesem Jahr nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Zwar hatten die Gesundheitsbehörden für das ausgearbeitete Hygienekonzept Grünes Licht gegeben. Aber nach einer Umfrage bei den Ausstellern hat der Veranstalter Hinte umgeplant und wird die Messe mit Kongress vom 6. bis 8. Oktober dieses Jahre als reines Digitalevent durchführen. Wir haben mit Christoph Hinte gesprochen, wie das konkret aussehen soll. Das Interview finden Sie auf Seite 20. Das Corona-Virus soll aber nicht das einzige und dominierende Thema dieser Ausgabe sein. Unter anderem haben wir Beiträge zu den Risiken bei der Reinigung und Pflege von Arbeits- und Schutzkleidung (S. 40), zu Sonderanfertigungen im PSA-Bereich (ab S. 51) und zum Thema Betriebssport (S. 46) für Sie vorbereitet.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und bleiben Sie gesund!

Moritz Matthes Chefredaktion

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