Nicht nur für Autofahrer, auch für Fußgänger steigt das Unfallrisiko bei Schnee und Eis. Der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) wurden im Januar, Februar, März und Dezember 2010 durchschnittlich mehr als vier mal so viele Wege- und Dienstwegeunfälle ohne Fahrzeugbeteiligung gemeldet als in den übrigen Monaten des Jahres. Auch das Stolpern, Rutschen und Stürzen auf betrieblichem Gelände nimmt bei winterlicher Witterung regelmäßig zu. Das Unfallrisiko lässt sich laut BGW mit einfachen Mitteln reduzieren. „Eine große Rolle spielt der Faktor Zeit“, so BGW-Präventionsexperte Werner Reick. „Wer bei winterlicher Witterung früher das Haus verlässt und ohne Eile unterwegs ist, läuft auch weniger Gefahr, besonders rutschige Stellen auf dem Weg zu übersehen“, so Reick. Arbeitgeber können die Sicherheit ihrer Beschäftigten fördern, indem sie – wenn möglich – Toleranzzeiten beim Dienstbeginn einräumen. Für Autos sind in der kalten Jahreszeit spezielle Winter- oder Ganzjahresreifen aus besonders griffiger Gummimischung mit starkem Profil vorgeschrieben – für Schuhe gibt es eine solche Vorschrift nicht. Im Winter empfehlen sich generell Halt gebende Schuhe oder Stiefel mit breitflächiger gut profilierter Sohle aus möglichst rutschhemmendem Material oder mit Spikes. Grundstückseigentümer haben die wesentlichen Wege auf ihrem Grundstück und die Fußwege davor von Schnee zu befreien und zu streuen. Auch auf betrieblichem Gelände ist rechtzeitiger und regelmäßiger Winterdienst wichtig, um Unfälle zu verhindern. In Eingangsbereichen lässt sich die Gefahr durch geeignete Schmutzfangmatten reduzieren. „Wo das nicht möglich ist, mindern regelmäßiges Aufwischen und Warnschilder die Rutschgefahr“, so Reick.

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