Arbeiten trotz Erkrankung scheint ein Trend der modernen Arbeitswelt zu sein. Krankenkassen haben festgestellt, dass Beschäftigte auch selbst dann in den Betrieb gehen, wenn der Arzt ihnen rät, zu Hause zu bleiben. Doch was steckt aus wissenschaftlicher Sicht hinter dem Phänomen Präsentismus? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gibt mit der Studie "Präsentismus: Ein Review zum Stand der Forschung" erstmalig einen Überblick. In die Überblicksstudie flossen insgesamt 285 aktuelle Forschungsarbeiten zum Thema Präsentismus ein. Unter anderem zeigt die Studie laut der BAuA, dass Mitarbeiter, die trotz Erkrankung zur Arbeit gehen, ein signifikant höheres Risiko haben, ihren eigenen Gesundheitszustand als schlecht oder eher schlecht einzustufen. Zudem deutet sich an, dass sich durch Präsentismus bei einem eher schlechten Gesundheitszustand langfristig das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Zwei Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen Präsentismus und Langzeit-Arbeitsunfähigkeit hin. Doch es gibt offenbar auch Hinweise, dass sich Präsentismus positiv beispielsweise auf chronische Muskel-Skelett-Erkrankungen auswirken kann.

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