Zu den gestern vorab publizierten Plänen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), die Zahl der Sicherheitsbeauftragten insbesondere in kleineren Betrieben künftig zu reduzieren, hat sich jetzt auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) mit kritischen Worten geäußert.
„Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind gerade in Zeiten des Personal- und Fachkräftemangels ein hohes Gut, das auch die Produktivität und den Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt“, betont Dr. Stephan Fasshauer, Hauptgeschäftsführer der DGUV. „Es muss sorgfältig abgewogen werden, an welchen Stellen das Ziel des Bürokratieabbaus, das wir seit Jahren sehr unterstützen, zielführend umgesetzt werden kann.“ Bei der Ausgestaltung müsse man das bestehende Schutzniveau gut im Blick haben. Prognostizierte Einsparungen dürften nicht zulasten wachsender Unfallrisiken und damit höherer Kosten gehen, so Fasshauer, beides sei sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Sicherheitsbeauftragte entlasteten die Unternehmen schließlich auch bei ihren gesetzlichen Arbeitsschutzpflichten.
Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten
Aktuell sind laut DGUV rund 670.000 Sicherheitsbeauftragte ergänzend zu ihrer beruflichen Tätigkeit in deutschen Betrieben tätig. Bislang sind Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten verpflichtet, Sicherheitsbeauftragte zu bestellen. Sicherheitsbeauftragte sind wichtige Akteure im Arbeitsschutz, die das Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz unterstützen. Sie agieren auf ihrer jeweiligen Arbeitsebene und wirken als „Kollege unter Kollegen“ für sicherheits- und gesundheitsbewusstes Verhalten. Beispielsweise achten Sicherheitsbeauftragte auf Baustellen darauf, dass alle Beschäftigten die notwendige persönliche Schutzausrüstung tragen, also etwa Schutzhelm, Gehörschutz und Sicherheitsschuhe. Zu Beginn ihrer Tätigkeit wird Sicherheitsbeauftragten eine Schulung empfohlen. Ihr Wissen können sie dann alle drei bis fünf Jahre in einer eintägigen Schulung auffrischen. In einer Umfrage der DGUV gaben nahezu 78 Prozent der befragten Sicherheitsbeauftragten an, die Schulung bei ihrem Unfallversicherungsträger besucht zu haben. Dafür fallen in der Regel keine gesonderten Kosten an, wie die DGUV betont.
(Quelle: DGUV)