In Deutschlands Chef-Etagen herrscht chronischer Schlafmangel: Die Führungsspitzen müssen im Schnitt mit sechs Stunden und zehn Minuten Schlaf pro Nacht auskommen – 40 Minuten weniger, als sie nach eigenen Angaben bräuchten, um sich am nächsten Tag wieder hundertprozentig fit zu fühlen. Das ist das Ergenis der Umfrage Capital-Elite-Panel unter Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, die das Institut Für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital durchgeführt hat. Besonders akut ist danach der Schlafmangel unter Spitzenpolitikern: 31 Prozent von ihnen kommen pro Nacht nur fünf Stunden oder weniger zur Ruhe, in der Wirtschaft sind es 18 Prozent. Die Konsequenz: 61 Prozent der Politiker klagen, sie seien häufig unausgeschlafen. In der Verwaltung liegt der Anteil bei 57 Prozent, unter Top-Managern bei 49 Prozent. Der Dauerstress hat laut Capital spürbare Folgen für wichtige Entscheidungen in Politik und Wirtschaft. So hätten 57 Prozent der Befragten schon einmal persönlich erlebt, dass Verhandlungen von der Müdigkeit einzelner Teilnehmer maßgeblich beeinflusst worden sind – etwa durch plötzliche Zugeständnisse. Die persönlichen Schlafgewohnheiten hätten auch Einfluss auf die Karriere: Normal- oder gar Vielschläfer haben von vornherein keine Chance auf einen Top-Job, urteilen 51 Prozent der Spitzenpolitiker und 50 Prozent der Chefbürokraten.