Das Glas Wein nach der Arbeit, das Bier abends auf dem Balkon oder der Sekt in der Firma: Für viele Menschen gehört Alkohol zur Entspannung und Belohnung nach einem stressigen Arbeitstag dazu. Immer häufiger sind es Frauen, die regelmäßig Alkohol konsumieren. Jetzt befasst sich eine Studie am Institut für Arbeitswissenschaft erstmals mit dem Thema "Riskanter Alkoholkonsum bei weiblichen Fach- und Führungskräften“. Ziel ist es, ein Konzept sowie geeignete Instrumente zur betrieblichen Suchtprävention zu entwickeln. Nach den  Beobachtungen von Projektmitarbeiterin Anja Wartmann unterschätzen die meisten Frauen die Gefahr, die von dem "einen Glas“ ausgeht. Eine englische Studie aus dem Jahr 2007 besage, je höher die berufliche Qualifikation, desto wahrscheinlicher ist ein erhöhter Alkoholkonsum. Bei erfolgreichen und gut ausgebildeten Männern wende etwa jeder vierte und bei den Frauen jede fünfte diese Strategie zur Entspannung an. So beträgt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (2006) der Anteil von Frauen mit einem moderaten bis hohen Alkoholkonsum in der Unterschicht elf Prozent, in der Mittelschicht 14,4 Prozent und in der Oberschicht 20,1 Prozent. Der Schritt vom Genuss zum Verdruss ist ein kleiner. Nach Angaben des Gesundheitsberichtes des Bundes können schon kleine Mengen Alkohol das Risiko für gesundheitliche Gefährdungen erhöhen. Eine Ursache für den erhöhten Alkoholkonsum kann Stress sein. Viele Frauen, die tagsüber beruflich stark eingebunden sind, erleben darüber hinaus auch die Belastung durch familiäre Belange. Dieser Druck und widersprüchliche gesellschaftliche Rollenerwartungen können zusammen mit dem Zeit- und Termindruck im Job Stress auslösen.

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