Nach schweren Verkehrsunfällen beginnt für die Helfer ein Wettlauf mit der Zeit. Jede Minute zählt bei der Bergung von Verletzten. "Deshalb sollte, wenn verfügbar, jeder Autofahrer eine Rettungskarte im Fahrzeug aufbewahren. Sie signalisiert den Feuerwehrmännern bei der Bergung von Unfallopfern, wo sich Kraftstofftank und Batterie befinden, wo Hochvoltkabel oder Gasleitungen verlaufen, wie sie gefahrlos Spreizer oder Rettungsschere an der Karosserie ansetzen können oder welche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind, um Airbags nicht nachträglich auszulösen", so Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland. Trotz aller Routine ist es den Hilfskräften in der Kürze der Zeit nicht immer möglich, den exakten Typ oder das Baujahr eines stark deformierten Fahrzeugs zu bestimmen. Hinzu kommt, dass moderne Materialien wie hochfeste Stähle und immer stabilere Autokonstruktionen die Arbeit erschweren. Obwohl die Zulassungszahlen von Hybrid- und Elektroautos stetig zunehmen und TÜV Rheinland immer mehr entsprechende Schulungen für die Einsatzkräfte durchführt, müssen sich viele Unfallhelfer in der Praxis erst an die technischen Besonderheiten dieser Fahrzeuge gewöhnen. Immerhin liegen da bis zu 450 Volt oder mehr an. Wird das Kabel an der falschen Stelle gekappt, kann es zu schwersten Verletzungen kommen. Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für Autos mit Gasantrieb. Nach den Erfahrungen von Feuerwehr und anderen Hilfsdiensten lässt sich mit der Karte die durchschnittliche Rettungszeit auf ein Drittel verkürzen. Die Rettungsdatenblätter im DIN-A4-Format gibt es mittlerweile für zahlreiche Pkw-Modelle – auch solche mit alternativen Antrieben. Fast alle Fahrzeughersteller und -importeure bieten die Karte im Internet zum Download an. Um die einzelnen Bauteile besser unterscheiden zu können, ist ein Farbausdruck erforderlich. Außerdem hat jede TÜV Rheinland-Prüfstelle Zugang zu den Datenbanken und kann die Karte für den Kunden ausdrucken. "Der beste Platz für das gefaltete Blatt befindet sich hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite. Hier suchen die Retter in der Regel zuerst nach dem Dokument", so Sander weiter.

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