Rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung sieht schlecht. Zu diesem Ergebnis kommt das Kuratorium für Gutes Sehen e.V. (KGS). Auch in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach gaben 2009 rund 20 Prozent der Nicht-Brillenträger und sogar knapp 30 Prozent der Brillenträger zu, dass sie einen Sehtest nach eigener Einschätzung vermutlich nicht bestehen würden. "Ab dem 40. Lebensjahr lässt die Sehschärfe nach", so Dr. Ulrike Roth. Die TÜV Rheinland-Expertin für Arbeitsmedizin empfiehlt Autofahrern, mindestens alle zwei Jahre einen Sehtest durchzuführen. "Der Mensch nimmt 85 Prozent seiner Informationen mit dem Auge auf. Gerade im Straßenverkehr sind wir auf perfektes Sehen angewiesen. Deshalb sollten wir uns um unsere Sehfähigkeit besonders kümmern – zur Sicherheit aller", meint Dr. Roth. Eine der häufigsten Augenerkrankungen ist der Graue Star. Die schleichende Eintrübung der Linse führt zu einer diffusen Lichtbrechung. Die Anpassungsfähigkeit des Auges an helle und dunkle Umgebungen lässt nach, Kontraste lassen sich schlechter erkennen, Entfernungen schlechter einschätzen. Roth rät allen Autofahrern über 40, mindestens alle drei Jahre einen Augenarzt aufzusuchen. Arbeitnehmer mit Bildschirmarbeitsplätzen haben die Gelegenheit, im Rahmen einer arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung regelmäßig ihre Sehschärfe überprüfen lassen. Die arbeitsmedizinische Vorsorgeverordnung der Berufsgenossenschaften sieht vor, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern an Bildschirmarbeitsplätzen diese Untersuchung regelmäßig anbieten und die Kosten dafür übernehmen.