Der menschliche Körper ist auf Bewegung ausgerichtet. Wer im Beruf oft lange stehen muss, belastet seine Muskeln, Gelenke und Wirbelsäule zu einseitig. So entstehen Verspannungen, die zu chronischen Schmerzen führen können. Erleichtern lässt sich das Arbeiten im Stehen durch technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen, informiert die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Langes Stehen ermüdet die Muskulatur, die normalerweise das Körpergewicht trägt. Wenn die Grundspannung der stützenden Muskeln nachlässt, übernehmen Gelenke, Bänder und Bandscheiben diese Aufgabe. „Dafür sind sie jedoch gar nicht konstruiert“, so Ilka Graupner von der BGW. „Die Bandscheiben zum Beispiel sollen eigentlich für eine optimale Beweglichkeit der Wirbelsäule sorgen. Ist die Rückenmuskulatur aber zu schwach, müssen sie vermehrt als Puffer herhalten und die fehlende Stützfunktion der erschlafften Muskeln ausgleichen“, so die Rückenexpertin. Das führt häufig zu Schmerzen. „Wer viel stehen muss, sollte sich deshalb so oft wie möglich zwischendurch bewegen“, rät Graupner. Das aktiviert die Muskeln und mobilisiert die Wirbelsäule sowie die Gelenke. Bewegung ist auch für die Blutzirkulation in den Beinen wichtig. Bei langem Stehen sammelt sich Blut in den Beinvenen. Diese schwellen an, das Blut fließt schlechter zurück, es bilden sich Krampfadern. Zudem belastet Stehen die Füßeund es drohen Fehlstellungen Die BGW rät daher zu (1) Technischen Maßnahmen: Stehhilfen nutzen, auf denen man halb sitzend, halb stehend arbeitet. (2) Organisatorischen Maßnahmen: Möglichst zwischen stehenden, bewegten und sitzenden Tätigkeiten abwechseln. (3) Persönliche Maßnahmen: Immer wieder die Haltung ändern. Ergänzend empfehle sich ein Sportprogramm in der Freizeit, etwa Wandern, Schwimmen oder auch Krafttraining.