Um eine längere Lebensarbeitszeit zu ermöglichen, werden noch erhebliche Investitionen in Prävention und Gesundheitsförderung nötig sein. Darauf haben die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in der aktuellen Debatte um ein höheres Renteneintrittsalter hingewiesen. "Um möglichst lange arbeiten zu können, ist es notwendig, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie die Gesundheit fördern und ihr nicht schaden", so Dr. Walter Eichendorf, stellvertrender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Dass dies noch nicht überall der Fall sei, hätten verschiedene Erhebungen gezeigt. Eine Umfrage der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) habe unter anderem ergeben, dass sich etwa die Hälfte der Erwerbstätigen nicht oder nur eingeschränkt vorstellen kann, ihre derzeitige Arbeitstätigkeit bis zum 65. Lebensjahr auszuüben. Besonders negative Ergebnisse ergaben sich für die Angehörigen der Fertigungsberufe sowie bei Frauen im Bereich Lehrer und Sozialarbeit, wo sich weniger als 40 Prozent der Befragten dies uneingeschränkt vorstellen konnten. "Angesichts des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels brauchen wir die Fähigkeiten und Talente älterer Arbeitnehmer", so Eichendorf weiter. "Wir werden aber nur dann auf dieses Potenzial bauen können, wenn wir jetzt in die Gesunderhaltung der Beschäftigten investieren."

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