Jeder fünfte Erwerbstätige (22 Prozent) fühlt sich in seinem Beruf nicht richtig eingesetzt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter 1.005 Berufstätigen im Rahmen der Studie „Kompetenz- und Talentmanagement“ der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW). Jeweils 11 Prozent der Befragten fühlen sich überfordert oder unterfordert. „Unternehmen müssen die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser nutzen“, sagt Prof. Dr. Ada Pellert, Präsidentin der DUW. Wenn Anforderungen und Kompetenzen nicht zusammenpassen, entsteht für Unternehmen eine Existenz bedrohende Gefahr. Davor warnen die Personalexpertinnen und -experten, die die DUW auf Basis der Studie „Talentpolitik auf dem Prüfstand“ befragte. Mehr als die Hälfte der Unterforderten (53 Prozent) gibt in der Forsa-Umfrage an, zu wenig anspruchsvolle Aufgaben zu bekommen. Über mangelnde Verantwortung klagen 48 Prozent dieser Gruppe, 37 Prozent empfinden ihren Beruf als zu wenig abwechslungsreich. Die Überforderten leiden vor allem unter ihrem hohen Arbeitspensum (73 Prozent). Jeder dritte dieser Gruppe meint, zu viel Verantwortung zu tragen (35 Prozent) oder sehnt sich nach mehr Routine (30 Prozent). Wer über längere Zeit an Überforderung oder Unterforderung leidet, läuft auf Dauer in die Gefahr eines Burnouts oder Boreouts. Jeder dritte Unzufriedene hat sich mit seiner Situation abgefunden. Fast die Hälfte will jedoch an sich selbst (22 Prozent) oder an der Situation im Job (22 Prozent) etwas ändern – etwa durch Weiterbildung oder ein Gespräch mit den Vorgesetzten. „Weiterbildung kann Überforderten helfen, sich selbst besser zu strukturieren und in ungewohnten Situationen handlungsfähig zu bleiben“, erklärt Pellert. „Unterforderte sollten sich aktiv um neue Herausforderungen bemühen.“ 18 Prozent der Unzufriedenen geben an, dass sie sich einen anderen Arbeitgeber suchen wollen.

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