Die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) hat eine Verordnung zum Schutz vor psychischen Gefährdungen in der Arbeitswelt gefordert. "Es geht darum, die Schutzbestimmungen bei psychischen Gefährdungen am Arbeitsplatz zu konkretisieren und verbindlich zu machen", so IG Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban. Er fordert Arbeitsministerin Ursula von der Leyen auf, so schnell wie möglich Gespräche aufzunehmen, wie die Schutzlücke bei psychischen Gefährdungen am Arbeitsplatz zu schließen sei. "Die IG Metall ist zum Dialog mit allen Akteuren im Arbeitsschutz und den politisch Verantwortlichen bereit." Vielfach entstehe der Eindruck, als diene vielen Verantwortlichen das "öffentliche Getöse" über das Burnout nicht als Antrieb, sondern als Ersatz für ein entschiedenes Handeln, so Urban weiter. Unterlassene Prävention sei sehr teuer. Investitionen in den Gesundheitsschutz seien deshalb allemal wirtschaftlicher. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik betragen die jährlichen Behandlungskosten für psychische Erkrankungen rund 27 Milliarden Euro. Während es in vielen Bereichen konkrete Anforderungen an die Arbeitgeber gäbe, wie eine Arbeitsstätte zu gestalten sei und wie die Beschäftigten vor Gefahrstoffen oder Lärm zu schützen sind, fehlten solche Vorgaben auf dem Gebiet der psychosozialen Gefährdungen. "Deshalb sehen sich Arbeitgeber oft gar nicht in der Pflicht."

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