Jährlich ereignen sich in Deutschland fast 1.000.000 Arbeitsunfälle, beinahe 1.000 davon enden tödlich. Das zeigt: Trotz insgesamt immer sicherer Arbeitsplätze, darf das Thema Prävention nicht aus dem Blickfeld geraten. Zusätzlich ergeben sich aus dem Wandel der Arbeitswelt neue Gefährdungen für die Beschäftigten wie psychische Belastungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems oder soziale Folgen etwa durch eine fehlende Work-Life-Balance. Auch die demografische Entwicklung erfordert Anpassungen bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen, -zeiten und -umgebungen. Darauf weisen aus Anlass des Welttages für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit am 28. April Bund, Länder und Unfallversicherung im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) hin. Die GDA nimmt sich diesen drängenden Problemen an und richtet ihre Ziele ab 2013 darauf aus. Sie lauten entsprechend: Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes, Vorbeugung von Muskel-Skelett-Erkrankungen und Schutz und Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung. „Die großen Herausforderungen erfordern zunehmend neue Herangehensweisen, noch breitere Allianzen und Kooperationen“, so der derzeitige Vorsitzende der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz (NAK) Michael Koll (BMAS). Bei der Umsetzung ihrer Ziele ab 2013 setzt die GDA daher auf die weitere Bündelung der Kräfte aller Akteure im deutschen Arbeitsschutz, Synergien mit Kooperationspartnern, wie Fachverbänden und Krankenkassen. Vor allem müssten die Betriebe, hierbei insbesondere Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU), vom Nutzen von Arbeitsschutzmaßnahmen überzeugt werden. Steffen Röddecke, Ländervertreter in der NAK: „Nach einer GDA-Umfrage glauben nur 45 Prozent der Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten, dass Prävention Kosten senkt – im Gegensatz zu den Großbetrieben, von denen 73 Prozent zustimmen. Dass sich Prävention lohnt, zeigen wissenschaftliche Studien. „In Deutschland hat Prävention einen Return on Investment von 1,6 – also 60 Prozent. International konnte sogar nachgewiesen werden, dass die Rendite bei 2,2 liegt“, so Dr. Walter Eichendorf, NAK-Vertreter der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Damit gehöre Prävention zu den rentabelsten Investitionen.

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