Vielen Chefs fehlt es an Empathie im Umgang mit Mitarbeitern, ihnen fehlen wichtige Führungsqualitäten und sie erfüllen ihre Aufgaben nicht effektiv. Das ist das Ergebnis einer Studie der Talent-Management-Beratung Development Dimensions International (DDI). So bezeichneten 34 Prozent der Studienteilnehmer ihre Chefs als nur manchmal oder niemals effektiv. 37 Prozent sagten, sie seien nur manchmal oder niemals motiviert, ihr Bestes für ihre momentane Führungskraft zu geben. Im Rahmen der Studie gaben die Befragten im Durchschnitt an, lieber einen Strafzettel, eine Erkältung oder einen schmerzhaften Kater hinzunehmen, als ein schwieriges Gespräch mit ihrem Chef zu führen. Zwei von drei Mitarbeitern berichteten von Situationen, in denen Vorgesetze ihr Selbstwertgefühl angegriffen hätten. Die Mehrzahl (53 Prozent) würde nach eigenen Angaben unter ihrem jetzigen Chef 20 bis 60 Prozent produktiver arbeiten, wäre dieser so gut wie der Beste ihrer Laufbahn. Ein Viertel bezifferte diesen Produktivitätszuwachs sogar auf 41 bis 60 Prozent. „Mit der Studie wollten wir den Blickwinkel der Mitarbeiter auf ihre Vorgesetzten einfangen – und die Ergebnisse sollten Unternehmen zu denken geben. Schwache Führung zeugt von Unverantwortlichkeit den Mitarbeitern gegenüber und beeinträchtigt die wirtschaftlichen Ziele der Unternehmen“, so Wolfgang Doerfler, Geschäftsführer von DDI Deutschland und einer der Mitautoren der Studie. Im Detail berichteten Mitarbeiter, dass ihre Vorgesetzten niemals oder selten auf Anliegen eingingen, die den Arbeitsplatz betreffen (35 Prozent) und dazu neigten, „Lieblingsmitarbeiter“ auszumachen (34 Prozent). 51 Prozent der Führungskräfte wollen nach Aussage ihrer Angestellten meistens oder immer alle Probleme lieber selbst lösen, anstatt ihren Mitarbeitern dabei zu helfen, Lösungen eigenständig zu entwickeln. Zudem geben viele Vorgesetze nur selten oder nie ausreichendes Leistungs-Feedback (45 Prozent). Etwa 55 Prozent der Befragten haben schon einmal überlegt, aufgrund ihres Chefs den Job zu wechseln.

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