In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Betriebsbesichtigungen durch die Arbeitsschutzaufsicht zwischen 2002 und 2017 von 9.120 auf 2.288 gesunken. Das hat der DGB Bezirk Nord mitgeteilt. Das entspricht einem Rückgang um knapp 85 Prozent. „Dieses Ergebnis wird noch dadurch verschärft, dass die Zahl der Betriebsstätten jedoch im gleichen Zeitraum kontinuierlich angestiegen ist, allein von 2007 bis 2017 von 73.000 auf 79.100“, so der DGB Bezirk Nord weiter. Überdies liege die Personalausstattung deutlich unterhalb der von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) herausgegebenen Zielmarke, die eine Aufsichtsperson für je 10.000 Beschäftigte vorsehe. In Schleswig-Holstein liege der Wert aktuell bei rund 24.900. Insgesamt erreiche keines der Bundesländer die geforderte Zielmarke.

Die Zahlen stammen aus dem DGB Personalreport. Dort sind neue Daten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zusammengestellt und ausgewertet worden.

„Die Arbeitsschutzaufsicht muss technisch und personell dringend besser ausgestattet werden. Guter Arbeitsschutz ist mit einer unzureichenden Personalausstattung nicht mehr möglich“ erklärt hierzu Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord. „Zu viele Betriebe vernachlässigen nach wie vor den Arbeitsschutz. Gefährliche Baustellen, Hetze, Arbeitsverdichtung, Überstunden – all das gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten. Arbeitsschutzvorschriften müssen aber nachdrücklich und umfassend durchgesetzt werden. Und zu wenig Aufsichtspersonal verschärft die aktuelle Situation im Land noch weiter.“

(Quelle: DGB Bezirk Nord)

https://nord.dgb.de/