Wenn für den Bäckerlehrling das Mehl zur Qual wird oder die Friseurauszubildende auf bestimmte Chemikalien allergisch reagiert, endet die Ausbildung meist mit einem Abbruch. Neben den gesundheitlichen Folgen leiden Jugendliche dann auch unter der großen Enttäuschung, ihren Traumjob aufgeben zu müssen. Doch soweit müsste es in vielen Fällen gar nicht erst kommen, wenn Kinder- und Jugendärzte sowie Allgemeinmediziner Jugendliche bei ihrer Berufswahl stärker über mögliche Gesundheitsrisiken aufklären würden. Das stellt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in ihrer neuen Broschüre "Damit der Traumberuf kein Alptraum wird" fest. "Nur etwa jeder zehnte Jugendliche mit Allergien und Asthma wird über mögliche Risiken bei seiner Berufswahl ärztlich beraten", so die BAuA. Studien zufolge entschieden sich Jugendliche sehr selten wegen möglicher Gesundheitsrisiken gegen einen Beruf: Nicht einmal jeder 20. Jugendliche schränke sich selbst durch vorhandene Allergien oder Asthma in der Berufswahl ein. Deshalb sind besonders Ärzte gefordert, umfangreicher zu beraten, weil sie erste Ansprechpartner für Patienten und deren Eltern sein sollen, heißt es in der BAuA-Broschüre. Ein Beruf mit hohem Allergierisiko kann bei gefährdeten Personen nicht nur vorhandene Erkrankungen verschlimmern, sondern auch Allergien oder Asthma zum Ausbruch bringen. Neben den gesundheitlichen Aspekten können abgebrochene Ausbildungen aufgrund mangelnder Alternativen zu Umschulungen oder sogar in die Arbeitslosigkeit führen. Generell raten die Forscher der BAuA jedoch gleichzeitig dazu, niemandem unnötig von seinem Traumberuf abzuraten, da Erkrankungsverläufe individuell sehr unterschiedlich sein können. Eine pauschale Ablehnung von Risikoberufen sei auch deshalb fatal, weil es zum einen regional knappe Ausbildungsmöglichkeiten und zum anderen  möglicherweise vorbeugende Maßnahmen am Arbeitsplatz gebe.

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