Arbeitsschutz ist für die Sicherheitsverantwortlichen oft ein leidiges Thema. Immer wieder muss in Unterweisungen gebetsmühlenartig betont werden, wie wichtig beispielsweise die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist. Und doch sieht man beispielsweise auf Baustellen häufig Mitarbeiter ohne Helm, Gerüstbauer ohne Absturzsicherung oder Kollegen in der prallen Sonne ohne Oberteil. „Arbeitssicherheit, das ist doch nur was für Weicheier!“, scheint hier die gängige Meinung zu sein. „Echte Kerle brauchen sowas nicht!“
Aber was sind echte Kerle? Spontan haben wir Szenen vor Augen, in denen Bruce Willis furchtlos Fahrstuhlschächte hochkrakselt, Daniel Craig Agenten über Häuserdächer jagt oder Vin Diesel in seinem hochgetunten Dodge Charger spektakulär duch die Straßen brettert. Was die drauf haben, können wir doch schon lange! Zumindest haben wir dieses Gefühl, wenn wir im Kinosessel sitzen. Klar, das sind nur Filme und der Grund, dass unsere Leinwandhelden – wenn überhaupt – nur kleine Kratzer davontragen, ist dass unsere Helden Willis, Craig und Diesel bei actiongeladenen Szenen die Weicheier sind. Die Kohlen holen echte Profis aus dem Feuer. Robert Becker aus Frankfurt ist einer von ihnen. Als Stuntman lässt er sich von Autos anfahren, stürzt Treppen hinunter oder springt aus Hochhäusern. Ein echter Kerl, aber auch ein Profi, der niemals auf seine PSA verzichten würde. Wir haben Becker auf einen Kaffee getroffen und mit ihm über seinen aufregenden Job und natürlich die Sicherheit beim Dreh gesprochen (S. 38). Nur eines von vielen spannenden Themen dieser Ausgabe. Außerdem erfahren Sie wie gefährlich PSA-Kombinationen sein können und worauf Sie achten sollten (S. 68) und wie das Klima am Arbeitsplatz Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinflusst (S.36). Aber lesen Sie selbst…
Und nun noch ein Wort in eigener Sache: Nach sechs Jahren und 33 Ausgaben kehre ich der PPF als Chefredakteur aufgrund privater Prioritäten den Rücken. Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich für Ihre Treue und das meist überwältigende Feedback. Aber auch allen Branchenvertretern, die mir in den vergangenen Jahren für interessante Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung gestanden haben, möchte ich „Danke“ sagen! Denn so leicht mir diese schon fast familiär geprägte Branche 2009 den Einstieg in den Arbeitsschutz gemacht hat, um so schwerer fällt mir heute der Abschied.
Das Ruder der PPF übernimmt eine alte Bekannte: Daniela Klinder – vielen von Ihnen noch unter dem Namen Schewe bekannt. Sie hat vor meiner Zeit über mehr als sechs Jahre das Magazin redaktionell geführt, entscheidend geprägt und wird Sie nun wieder über alles Wichtige aus der Branche auf dem Laufenden halten. Getreu dem Motto der PPF: Mit Sicherheit für Sie da!