Trotz zahlreicher Appelle von Politik und Wirtschaftsverbänden sucht nur jedes zwölfte Unternehmen gezielt nach Arbeitnehmern über 50 Jahre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Mercer und der Bertelsmann Stiftung bei 200 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern fällt auf, dass nur acht Prozent der Betriebe gezielt Arbeitnehmer über 50 Jahre ansprechen. Lediglich 8,3 Prozent suchen nach ausländischen Mitarbeitern. 15,4 Prozent der Unternehmen sprechen gezielt Frauen und 15,7 Prozent junge Menschen unter 30 Jahren an. 27,2 Prozent der Betriebe versprechen sich neue Mitarbeiter durch eine Kooperation mit Universitäten und immerhin 20,2 Prozent arbeiten bei der Rekrutierung mit den örtlichen Schulen zusammen. "Zwar erkennen viele Betriebe die durch den demographischen Wandel verursachten Probleme. An Lösungen mangelt es jedoch", heißt es in einer Mitteilung der Bertelsmann Stiftung. So sieht jede zweite befragte Firma zwar die betrieblichen Konfliktpotenziale, die sich durch eine verändernde Altersstruktur abzeichnen. Die konsequente Förderung des Miteinanders verschiedener Generationen als Antwort darauf wird jedoch im Arbeitsalltag häufig vernachlässigt. Einerseits stehen für 56 Prozent der Befragten die "Erhaltung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit" sowie die "Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung" im Vordergrund. Andererseits sind aber nur für ein Drittel der Unternehmen der Aufbau und die Optimierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements vordringlich. Handlungsbedarf sehen die Betriebe eher bei den Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Förderung von Veränderungsbereitschaft bei Beschäftigten und Führungskräften.

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