Nach dem exponentiellen Auf und Ab der Inzidenzen seit Beginn der Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren wurde eine Großveranstaltung nach der anderen abgesagt. Viele Messen wurden immer wieder verschoben, digitale Alternativen konnten die bewährten Präsenzveranstaltungen jedoch nicht wirklich ersetzen. Ob nach den zahlreichen Absagen im Messebereich eines der wichtigsten Branchenevents, die „A+A“ in Düsseldorf, in diesem Jahre tatsächlich die Tore öffnen würde (und mit welcher Resonanz bei den Fachbesuchern?), wurde von vielen in der Branche lange bezweifelt.

Doch dann schien das Licht am Ende des Tunnels zum Greifen nahe: Mit durchschnittlichen Inzidenzen in Deutschland unterhalb von zehn zwischen Ende Juni und Mitte Juli dieses Jahres, einem erwartbaren Anstieg Anfang September auf einen Wert von 84 und einem eher überraschenden Absinken auf Werte im 60er-Bereich Ende September deutete sich eine Entspannung an – trotz der stetigen Mahnungen vieler Epidemiologen, dass die Pandemie längst nicht überwunden sei.

Allen Skeptikern zum Trotz konnten Aussteller und Fachpublikum Ende Oktober in der Rheinmetropole eine Art „neue Normalität“ erleben – selbstverständlich mit entsprechendem Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und 3G-Zugangskonzept: Auch wenn einige prominente Namen fehlten, versammelten sich auf dem Düsseldorfer Messegelände, verteilt auf zehn Hallen, über 1.200 Aussteller und präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen – nachzulesen ab Seite 24 dieser Ausgabe. Insgesamt strömten laut Veranstalter an den vier Messetagen immerhin rund 25.000 Fachbesucher zur „A+A“. Ein vertrautes und zugleich etwas befremdliches Gefühl nach der langen Messeabstinenz.

Inzwischen hat das Licht am Ende des Tunnels jedoch deutlich an Leuchtkraft verloren. Der vermeintliche Endspurt entpuppt sich als zusätzlicher Marathon mit Tunnelblick. Mit „Delta“ und der neuen Omikron-Variante des Virus, einer aktuellen Inzidenz von über 450 in Deutschland und einem Anteil von nur rund 70 Prozent Geimpften sind leider auch weiterhin Geduld, Ausdauer und Vorsicht gefragt.

Ich wünsche Ihnen – auch im Namen des gesamten PPF-Teams – ruhige und besinnliche Festtage, wenn auch vielerorts wieder nur in kleinem Kreis. Bleiben Sie gesund und geduldig. Und kommen Sie sicher ins neue Jahr!

 

Moritz Matthes, PPF-Chefredaktion

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